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G´schichtn aus Rosenheim: Neues Gesicht im Stadtarchiv

Neuer Chef für die „Städtischen Sammlungen“ 

Die „Städtischen Sammlungen“ – das klingt vielleicht ein bisschen sperrig. Fasst aber zusammen, wofür Dr. Christian Höschler künftig zuständig sein wird: das Stadtarchiv, das Städtische Museum und das Holztechnische Museum in Rosenheim. Rosenheim.jetzt hat ihn im Stadtarchiv getroffen.

Herr Dr. Höschler, wie haben Sie sich bisher eingelebt? Haben Sie schon einen guten Überblick über unsere Städtischen Sammlungen?

Bisher bin ich sehr zufrieden! Ich habe tolle Kolleginnen und Kollegen, die mich bei der Einarbeitung unterstützen. Dadurch habe ich schon einen ganz guten Überblick. Im weiteren Verlauf muss ich mich aber natürlich tiefer in die Arbeit der einzelnen Einrichtungen einarbeiten, und zwar Schritt für Schritt: Das Stadtarchiv leite ich bereits; ab Mai übernehme ich zusätzlich die Verantwortung für das Städtische Museum; ab 2024 kommt schließlich noch das Holztechnische Museum hinzu.

Sie haben im Januar in Rosenheim angefangen. Was haben Sie davor gemacht?

Davor war ich knapp fünf Jahre als stellvertretender Leiter der Abteilung Forschung und Bildung bei den Arolsen Archives tätig – einem Dokumentationszentrum und Lernort zur Geschichte der NS-Verfolgung in der Nähe von Kassel. Umso spannender für mich, dass in Rosenheim gerade viel im Bereich Erinnerungskultur passiert. Hier kann ich mit meinen Erfahrungen gut anknüpfen.

Rosenheim im Archiv erforschen

Was hat Sie an dem Job in Rosenheim gereizt und wo sehen Sie die Potentiale des Archivs und der Museen?

Gereizt hat mich neben dem Lokalbezug – ich selbst bin im Landkreis Rosenheim aufgewachsen – vor allem die Vielfalt der Aufgaben, die mit dieser Stelle einhergehen. Die Städtischen Sammlungen bedienen mit ihren Angeboten ganz unterschiedliche Zielgruppen. Gleichzeitig arbeiten sie alle an der Schnittstelle von historischer Überlieferung und der Vermittlung unserer Stadtgeschichte. Ich möchte diese bereits sehr gute Arbeit fortsetzen. Gleichzeitig möchte ich neue Impulse setzen und verstärkt Synergieeffekte nutzen. Die können sich zum Beispiel auch durch neue Ansätze in der Bildungsarbeit ergeben.

 

Sie haben Ihr Büro ja im Stadtarchiv. Dass man mal in die Museen schaut, die ja zentral am Max-Josefs-Platz gelegen sind, bietet sich an. Warum sollte man aber das Stadtarchiv besuchen?

Da fallen mir mehrere Gründe ein: Zum einen ist das Stadtarchiv die zentrale Anlaufstelle für alle, die sich für das schriftliche Erbe Rosenheims interessieren. Und für diejenigen, die selbst einen Beitrag zur Erforschung der Stadtgeschichte leisten möchten. Zum anderen befinden sich in der Nähe weitere Einrichtungen, deren Besuch sich lohnt – etwa unsere unmittelbare Nachbarin, die Städtische Galerie, mit einem tollen Ausstellungsprogramm.

 

Urkunde zur Stadterhebung

Haben Sie so etwas wie ein Lieblingsdokument? Eine besondere Urkunde oder so?

Keine leichte Frage! Die Städtischen Sammlungen bewahren eine Vielzahl von Schätzen, die ich noch gar nicht alle kenne. Zu den „Highlights“ gehört aber gewiss die Urkunde König Ludwigs II. über die Stadterhebung Rosenheims aus dem Jahre 1864: Dieses Dokument steht für eine wichtige Zäsur innerhalb der Stadtgeschichte, die Rosenheim bis heute prägt. 

Vielen Dank Herr Dr. Höschler.