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aus Rosenheim

 

 

Neue Ausstellung - Neue Leiterin

In Rosenheim beginnt am 18. März die „Eiszeit“. Also die neue Ausstellung im Lokschuppen. Das mit einer neuen Leiterin des Ausstellungszentrums. Dr. Jennifer Morscheiser übernimmt die Leitung von Dr. Peter Miesbeck. Die 43-jährige promovierte Archäologin aus Rheinland-Pfalz kam über das deutsche Museum in München, den Landschafts-verband Rheinland und zuletzt das Museum Burg Linn in Krefeld nach Rosenheim. 
 

Frau Dr. Morscheiser, Sie sind erst kürzlich nach Rosenheim gekommen. Was gefällt Ihnen hier besonders gut?

Grundsätzlich mag ich Städte, die nicht zu klein und nicht zu groß sind: also genauso wie Rosenheim. Wenn die dann noch in einer Landschaft mit fantastischen Seen, der Nähe zu den Bergen und München, meiner Studienstadt liegt, fühle ich mich schon nach wenigen Wochen vergleichsweise heimisch und sehr wohl. Zudem empfangen mich die Kolleginnen und Kollegen der VKR und in der Stadt sehr freundlich, was zu einem angenehmen und schönen Anfang hier führt. Außerdem ist das Wetter hier viel besser als im grauen Rheinlandwinter…
 

Sie leiten das Ausstellungszentrum „Lokschuppen“ in Rosenheim mit Hundertausenden von Besuchern. Was macht den Lokschuppen so interessant und  erfolgreich?

Der Lokschuppen hat ein extrem erfolgreiches Konzept mit seinen wissenschaftlich anspruchsvollen, aber zugleich auch ungeheuer publikumswirksamen Ausstellungen. Damit spielen wir unter den Top-Ten der der deutschen Ausstellungshäuser, gerade auch im Hinblick auf die Besucherzahlen. Wir sind da eine Liga mit Bundeskunsthalle in Bonn, dem Gropiusbau in Berlin oder der Völklinger Hütte im Saarland, was viele immer nicht hinter unseren Mauern erwarten. Das Besondere ist, dass unsere Ausstellungen sowohl bei dem interessierten Laien im Kindergartenalter wie auch bei der Universitätsprofessorin sowie allem dazwischen gleichermaßen gut ankommen.

 

Mit der Ausstellung „Eiszeit“ kommt wieder ein Highlight in den Rosenheimer Lokschuppen. Worauf dürfen sich die Besucher freuen?

Auf der einen Seite erwarten den Besucher eiszeitliche Landschaften mit lebensgetreuen Tierrekonstruktionen, die hier gelebt haben könnten, auf der anderen Seite ist der älteste Bayer zu Gast. Wir präsentieren in der Ausstellung den sogenannten „Mann von Neuessing“, zu dem in unserem Auftrag auch eine Reihe neuer Untersuchungen mit sehr spannenden Ergebnissen durchgeführt wurden. Also auch hier wieder einmal die Verquickung von Präsentation und Forschung. In der Ausstellung geht es darüber hinaus aber auch um tagesaktuelle Fragen, wie zum Beispiel Klimawandel und damit verbundene Konsequenzen.

Nach der Eiszeit kommen Vulkane, die Maya und Versunkene Schätze nach Rosenheim. Welche Herausforderungen stehen da für Sie an?

Im Moment ist erst einmal die Herausforderung, dass die Menschen überhaupt wieder nach Corona raus gehen und unsere Ausstellungen besuchen. Bei uns sind die Sicherheitsvorkehrungen so hoch, dass es von der Seite kein Problem ist, es bleibt aber in den Köpfen und das Schulklassen bisher noch nicht wieder Ausflüge machen. Für die kommenden Ausstellungen sind wir schon zum Teil tief in den Planungen drin. Aktuell arbeiten wir mit einem Team aus Vulkanologinnen, Forschern, Photographen, Archäologinnen und Ethnologen an der Vulkanausstellung, die sicherlich wieder spektakulär wird. Bei Maya sitzen wir gerade an den Verträgen mit Guatemala und die Unterwasserarchäologie 2025 hat für mich als Archäologin natürlich einen ganz besonderen Reiz. Es wird also in den nächsten Jahren sicherlich weiterhin spannend bleiben.

Frau Dr. Morscheiser, vielen Dank für ihre Zeit.