Unterwegs im ältesten Exponat des Städtischen Museums
Sechs Tore umgaben einst Rosenheim. Das ist so lange her, dass tatsächlich nur noch eines davon übrig ist. Das Mittertor. Das Erdgeschoss und der Torbogen des Mittertors stammen noch vom ersten Torbau aus dem 14. Jahrhundert. Die oberen Stockwerke und der Turm wurden in der jetzigen Form nach dem großen Marktbrand von 1641 errichtet. Und damit ist das Mittertor nicht nur das einzige übriggebliebene Stadttor, sondern auch die Heimat und zugleich das älteste Exponat des städtischen Museums.
Seit 1895 residiert dort Rosenheim älteste Kultureinrichtung. In 23 Räumen wandert man durch die Jahrhunderte. Von den Römern bis zum Nierentisch aus den 1960er Jahren.
Elektrische Waschmaschine und Kohleherd
Alles ist echt, alles stammt aus der jeweiligen Zeit, jedes Exponat stand genauso irgendwann einmal in Rosenheim, bevor es ins Museum kam. Wie beispielsweise der Lieblingsraum von Museumsleiter Walter Leicht, die Aschlküche.
„Die ist nach der Familie Aschl benannt, die von 1926 bis 1980 in dieser Küche gegessen, gelebt und gekocht hat“, sagt Leicht. „Die ist absolut authentisch aufgebaut. Alles stammt genau so aus diesem Haushalt!“
Darunter fällt auch eine elektrische Waschmaschine aus den 1930er Jahren. „Die hat den Zweiten Weltkrieg überstanden, weil sie Herr Aschl im Keller unter Kohlen versteckt hatte. Herr Aschl wusste noch aus dem Ersten Weltkrieg, dass es irgendwann zu Metallsammlungen kommen würde und so rettete er dieses für damalige Verhältnisse Luxusgut“, erzählt Leicht.
Schweinsbraten im Wamsler
Für kulinarische Nostalgie in der Aschlküche sorgt hingegen der Wamsler Kohleherd. „Ältere Damen, die ins Städtische Museum zu Besuch kommen, erzählen immer wieder, dass sie mit diesem Ofen deutlich bessere Ergebnisse beim Schweinsbraten erzielt haben als jetzt mit den modernen Öfen. Die Männer nicken dann immer“, lacht Leicht.
Das Städtische Museum Rosenheim ist von Dienstag bis Samstag jeweils von 10:00 Uhr bis 17:00 Uhr geöffnet, dazu noch jeden ersten, dritten und fünften Sonntag
im Monat von 13:00 bis 17:00 Uhr.
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