Webcam

Stadtblick:


 Rosenheimer Bierkeller

 

 

Ohne Kühlung kein Bier 

Rosenheim hat als „Bierstadt" Tradition. Bier verdrängte in Altbayern im 16. Jahrhundert Wein als bevorzugtes Getränk. Seit 1589 ist die Rosenheimer Brauerzunft belegt, und 1665 sind im Markt bereits 13 Brauereien nachgewiesen.

1539 legte eine bayerische Brauordnung fest, dass nur zwischen 29. September und 23. April Bier gebraut werden durfte. Bier konnte in den Sommermonaten mangels geeigneter Kühlung leicht verderben; außerdem bestand durch das Sieden eine erhöhte Brandgefahr in den dicht bebauten Altstädten. Daher mussten für den Sommer Biervorräte angelegt werden.

 

 

Der Innenhof des Pernlohner-Kellers um 1900

Pernlohner-Bräu

Pernlohner-Bräu war noch zum Ende des 19. Jahrhunderts eine der größten Rosenheimer Brauereien mit dem Bräuhaus in der Kaiserstraße und einem Lagerkeller am Roßacker. Der Pernlohner-Keller galt als der größte Rosenheimer Bierkeller. 1917 wurde die Brauerei an Löwenbräu verkauft und stillgelegt. Das 1892 erbaute Lagergebäude wurde 1980 abgerissen, die übrigen Gebäude sind allerdings noch erhalten.

Hofbräu-Keller

An der Landstraße nach Ebersberg, der heutigen Ebersberger Straße Ecke Wasserweg, stand einer der beliebtesten Rosenheimer Bierkeller. Kein Wunder, die Aussicht war traumhaft. Der Hofbräu-Keller musste 1973 einem großen Wohnblock weichen, der dort heute noch steht.

 

Außenansicht des Gasthauses 1912
Bergblick anno 1915

As Löchl

Geh ma ins Löchl! Ältere und traditionsbewusste Rosenheimerinnen und Rosenheimer wissen, wo´s hingeht, wenn vom Löchl die Rede ist. Das Flötzinger Löchl ist ein traditionsreiches Gasthaus, es wurde Ende des 19. Jahrhunderts erbaut und hat bis heute einen wunderschönen Biergarten. Nur der Name hat sich verändert: Aus dem Löchl wurde das Flötzinger Bräustüberl. Unweit des Gasthauses steht die Roßacker-Kapelle. Und die wiederum steht auf einem alten Bierkeller.

 

 

 

 

Das Flötzinger Löchl mit Biergarten um 1900

Bräu am Anger

Die einzige Brauerei Rosenheims, deren Hausname bereits im 16. Jahrhundert belegt ist, war der „Bräu am Anger", eine Braustätte außerhalb der Altstadt an der Kufsteiner Straße. Der Bierkeller der Brauerei entstand um 1760 an der heutigen Ecke Kellerstraße/Schmettererstraße. Heute steht dort ein Wohn- und Geschäftshaus.

Der Alte Bräu-am-Anger-Keller mit Kegelbahn und Gästen auf einem Aquarell von 1829 (Kopie von Michael Licklederer von 1901)

Dazu gibt es noch viele weitere Geschichten über die Rosenheimer Bierkeller, wie beispielsweise zum Mail-Keller, der ebenfalls auf einem alten Bierkeller steht. Dieser Bierkeller wurde aufwändig saniert und umgebaut und dient heute als Heimstätte, als sogenannte Konstante, der TWV Teutonia Rosenheim. Der kann sogar im Zuge der Stadtführung "Vom Salz zum Bier" besichtigt werden. Weitere Informationen zu den Rosenheimer Bierkellern gibt es beim Rosenheimer Stadtarchiv.