Stadtblick:
Der erste Christkindlmarkt
Heute eigentlich undenkbar, aber die "Gute Stube Rosenheims", der Max-Josefs-Platz, wurde erst 1984 zur Fußgängerzone umfunktioniert. Damals übrigens gegen großen Widerstand. Nun hatte der Wirtschaftliche Verband durch seine Initiative also bewirkt, daß der Max-Josefs-Platz 1984 zur Fußgängerzone umgestaltet worden war, so galt es nun im Anschluß daran dafür zu sorgen, daß Rosenheims "gute Stube" als Mittelpunkt der Einkaufsstadt belebt wurde.
Gleich im ersten Jahr des Bestehens der Fußgängerzone wurde die Idee aufgegriffen, nach dem Vorbild anderer Städte einen Weihnachtsmarkt zu veranstalten.
Schon wenige Tage nach der festlichen Eröffnung des ersten Rosenheimer Christkindlmarktes am 1. Dezember 1984 konnte das OVB melden, daß sich der Markt zu einem wahren Magneten entwickelt habe: Die weihnachtlichen Buden inmitten der Rosenheimer Altstadt, in der "Fußgängerzone mit Herz - aber auch Kommerz", wie sie von Oberbürgermeister Dr. Stöcker bei der Eröffnung genannt wurde, fanden von Seiten der Bevölkerung regen Zuspruch.
Auch bei den Händlern war eine Bude auf dem Christkindlmarkt heiß begehrt. Den 120 Bewerbungen standen lediglich 20 freie Plätze gegenüber, wobei bei der Händlerauswahl vor allem auch darauf geachtet wurde, daß sich das Angebot auf weihnachtliche Artikel beschränken sollte. Einem Trend zum reinen Warenmarkt hin sollte von Anfang an gegengesteuert werden.
Als das OVB in seiner Weihnachtsausgabe 1984 über den ersten Rosenheimer Christkindlmarkt Bilanz zog, bestand angesichts des großen Erfolgs kein Zweifel daran, daß "es auch 1985 wieder einen Christkindlmarkt" geben würde. Inzwischen hat sich der alljährliche Weihnachtsmarkt zu einer festen Institution entwickelt, die für viele Rosenheimer nicht mehr aus dem adventlichen Stadtbild wegzudenken ist.
Text: Stadtarchiv Rosenheim