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Kulturtipp: Heldinnen und Helden

Neue Ausstellung im Lokschuppen

 

 

 

Heldenzeit in Rosenheim

„Hat irgendwer gesagt es wäre Zeit für Helden? Heldenzeit! Willkommen in der Zeit Helden sind bereit, seid ihr soweit, Heldenzeit! Heldenzeit, seid ihr soweit!?“

Sangen „Wir sind Helden“ im Jahr 2003 und jetzt, im März 2024, geben wir diese Frage weiter an viele Besucherinnen und Besucher des Rosenheimer Lokschuppens. Heldinnen und Helden – die neue Ausstellung vom 08. März bis zum 15. Dezember 2024. Rosenheim.jetzt taucht zusammen mit der Leiterin des Lokschuppens Dr. Jennifer Morscheiser ein die Welt der Heldinnen und Helden.

.das heldenhafte Begleitprogramm

Herakles im Lokschuppen

Frau Dr. Morscheiser, wer ist die erste Heldin oder der erste Held, der oder die Ihnen in den Sinn kommt?

Mein All-time-Favorit ist Herakles. Nicht weil ich seine Heldentaten so toll finde – einen Löwen oder Eber töten ist heute nicht mehr so ganz zeitgemäß – sondern weil ich die antiken Darstellungen sehr mag und an ihm fast alles gezeigt werden kann, was einen Helden oder eine Heldin ausmacht.

Ist Herakles auch Teil der Ausstellung im Lokschuppen?

Aber klar doch! Sogar an ganz vielen unterschiedlichen Stellen, eben weil er quasi der Prototyp eines Helden ist. Übrigens mag ich aber auch Superheldinnen und Wissenschaftshelden und ganz viele mehr…

Wie ist die neue Ausstellung konzipiert, Helden gibt’s ja an jeder Ecke – in der Antike, in der Moderne, in der Fiktion, im Alltag, gemeißelt, gezeichnet, analog oder digital…

Wir zeigen einfach alle davon… oder anders: wir zeigen, was jemanden zur Heldin oder zum Helden macht. Wir versuchen, den Besuchenden eine Art Werkzeugkasten an die Hand zu geben, Heldinnen und Helden in ihrem Leben zu reflektieren.

Was in der Ausstellung ist Ihr persönliches Highlight?

Also das Batmobil ist schon ziemlich weit oben. Aber auch die Originale von Shackleton oder Marie Curie haben eine ganz eigene Aura, ebenso wie die Olympia Goldmedaille von Jessica von Bredow-Werndl, die schon in dem Kästchen ganz erstaunlich schwer ist. Inhaltlich ist sicherlich aber auch das Kaffeservice Mariposa von Villeroy-& Boch unter meinen Top drei. Sie merken, es fällt mir schwer, mich zu entscheiden.

Jedes Jahr gibt es eine Ausstellung im Lokschuppen und jedes Jahr ist etwas ganz neu: auf was dürfen wir uns dieses Jahr freuen?

Zwei Dinge, die mir da als erstes einfallen: zum einen gibt es dieses Jahr zum ersten Mal ein kleines Bilderbuch im „Pixi-Format“ in dem sich Katze und Eule Gedanken zu Heldinnen und Helden machen und zum anderen gibt es die Möglichkeit, sich mit einer digitalen Geschichte auf dem Mobiltelefon durch die Ausstellung zu spielen. Man legt sich selbst einen Avatar an und erlebt ein Abenteuer. Das finde ich beides richtig spannend.

Zu der Ausstellung wird es wieder ein breitgefächertes Begleitprogramm geben. Wie sieht das aus und warum wird sowas immer wichtiger?

Es ist mir wichtig, die Ausstellung auch in die Stadt und die Stadt in die Ausstellung zu tragen. Wir haben ja bereits im letzten Jahr mit einer Kooperation mit der VHS begonnen, die extrem gut angenommen wurde. Dieses Mal sind noch ganz andere Partner mit dabei, wie zum Beispiel der Stadtjugendring, das Innmuseum oder die Stadtbibliothek. Aber auch ganz viele aus der freien Kulturszene. Das finde ich einfach toll. Und mein persönliches Highlight ist sicherlich das Lesefestival mit über zwanzig Autorinnen und Autoren, was es in der Form noch nie gab. Das wird toll!

Wie aktuell ist denn in Ihren Augen das Thema Heldinnen und Helden? Brauchen wir wieder mehr davon?

Ich glaube, wir brauchen immer Heldinnen und Helden. Mir hilft es, wenn ich in stressigen Zeiten abends mit einem Buch mich in eine Geschichte mit Heldentaten hineinzaubern kann. Das macht meinen Alltag leichter. Auf der anderen Seite bewundere ich die Alltagsheldinnen und Helden in Kitas, Polizei, Pflege, Feuerwehr und so vielen anderen Bereichen. Auch das ist Thema in der Ausstellung. Da einem aktuell in fast jeder Nachrichtensendung oder Zeitung Heldinnen und Helden begegnen, glaube ich, dass es nicht nur mir so geht. 

Vielen Dank Frau Dr. Morscheiser.

 

Why so serious?